BREMEN – In einem beispiellosen Schritt zur weiteren Stärkung des Weltraumstandorts Bremen kündigte die Regierung die Gründung der SL Laser Aerospace AG an, dem größten Zentrum für selektives Laserschmelzen (SLM) in Europa. Dieses Zentrum, zu 100 % in staatlicher Hand und mit erheblichen staatlichen Mitteln finanziert, wird in Bremen errichtet und soll nicht nur der Raumfahrtindustrie dienen, sondern auch Aufträge aus der Privatwirtschaft entgegennehmen.
Die Zusammenarbeit mit der Universität Bremen steht dabei im Mittelpunkt, da das neugegründete Zentrum und die Hochschule gemeinsam Forschung und Entwicklung vorantreiben und innovative Lösungen für die Aerospace-Branche bieten sollen.
Branchenkenner haben jedoch Bedenken geäußert. Sie befürchten, dass die staatlichen Subventionen, die in die SL Laser Aerospace AG fließen, die Preise für SLM-Dienstleistungen drücken und somit den Wettbewerb verzerrt.
Diese Bedenken werfen die Frage auf, wie privatwirtschaftliche Unternehmen, die ohne solche staatlichen Mittel agieren, konkurrieren können.Die Regierung hält jedoch an ihrem Vorhaben fest und betont die strategische Bedeutung des Projekts für den Weltraumstandort Bremen. Die langfristigen Auswirkungen auf den Markt und die Branche bleiben abzuwarten.
Die IHK und die Unternehmergruppe Nord haben ihre Bedenken gegenüber dem Projekt klar zum Ausdruck gebracht und lehnen es entschieden ab. Sie bezeichnen die Initiative als Marktmanipulation und befürchten erhebliche negative Auswirkungen auf die Privatwirtschaft. Ein Sprecher der IHK äußerte sich wie folgt: “Während wir die Bemühungen zur Stärkung des Weltraumstandorts Bremen grundsätzlich begrüßen, dürfen diese nicht zu Lasten eines fairen Wettbewerbs gehen. Die Gründung der SL Laser Aerospace AG mit vollständiger staatlicher Kontrolle und Finanzierung setzt ein gefährliches Präzedenzfall und könnte den Markt auf unvorhersehbare Weise beeinflussen.”
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickelt und ob Kompromisse zwischen den betroffenen Parteien gefunden werden können.